Schriftzug Haltbarkeit von Laufschuhen: Das solltest du beachten!

Haltbarkeit von Laufschuhen: Dein ultimativer Guide (inkl. Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer)

Sicher hast du dich schon einmal gefragt, dass man seine Laufschuhe nach einer bestimmten Kilometerzahl austauschen sollte. Und vermutlich hast du schon ganz unterschiedliche Werte gehört. Aber wir müssen dich enttäuschen: Eine pauschale Regel dazu gibt es nicht!

Das erkennst du schon alleine daran, dass die bekannten Hersteller für Laufschuhe alle etwas andere Angaben zur Haltbarkeit ihrer Treter machen. Während Asics beispielsweise rund 650 – 800 Kilometer als obere Nutzungsgrenze angibt, sind es bei Brooks nur 500 – 800 Kilometer. Diese Angaben können also allenfalls als Richtwerte gesehen werden.

Du siehst also: Die Lebensdauer deiner geliebten Laufschuhe hängt von verschiedenen Faktoren ab. Welche das sind, woran du abgenutzte Laufschuhe erkennst und wie du die Haltbarkeit deiner Schuhe verlängern kannst, zeigen wir dir in diesem Beitrag.

Davon hängt die Lebensdauer deiner Laufschuhe ab

Wie lange du deine Laufschuhe auch wirklich nutzen kannst, wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt. Das Gute: Diese kannst du teilweise aktiv beeinflussen! Im Grunde gibt es drei Hauptkategorien, die für die Haltbarkeit deiner Laufschuhe maßgeblich sind. Aber der Reihe nach:

Persönliche Faktoren

Deine physischen Voraussetzungen und dein Trainingsverhalten sind von großer Bedeutung, wenn es darum geht, wie lange du deine Laufschuhe guten Gewissens tragen kannst. Besonders drei Aspekte sind dabei zu berücksichtigen:

Laufstil und Fußaufsatz: Jeder Läufer hat einen einzigartigen Laufstil und eine spezifische Art, wie der Fuß auf den Boden auftrifft und abrollt. Läufer mit einer starken Überpronation oder Supination (Knöchel knickt beim Laufen stark nach innen bzw. außen) neigen dazu, ihre Schuhe ungleichmäßiger abzunutzen. Das kann die Lebensdauer der Schuhe erheblich verkürzen!

Gewicht des Läufers: Je mehr Gewicht auf den Schuh wirkt, desto stärker wird das Material belastet. Das kann zu schnellerem Verschleiß führen, insbesondere im Bereich der Sohle.

Laufdistanz und -häufigkeit: Je mehr Kilometer du läufst und je häufiger du unterwegs bist, desto schneller nutzen sich auch deine Laufschuhe ab. Hohe Umfänge führen zu schnellerer Materialermüdung. Wer also vier mal pro Woche läuft, braucht tendenziell früher neue Laufschuhe als derjenige, der zwei mal in der Woche auf der Strecke ist.

Läufer in schlechtem Wetter auf rutschigem Untergrund

Umweltfaktoren

Darüber hinaus ist auch die Umgebung, in der du läufst, mitentscheidend für die Haltbarkeit deiner Joggingschuhe. Teilweise kannst du diese Faktoren beeinflussen und teilweise musst du sie wohl oder übel akzeptieren – solange du kein Schönwetterläufer bleiben willst.

Laufuntergrund: Laufen auf Asphalt oder anderen harten Oberflächen führt zu schnellerem Verschleiß als Laufen auf weichen, natürlichen Untergründen wie Waldwegen. Auch das Laufen in bergigem Gelände kann zu spezifischem Verschleiß führen. Auf Schotterpisten läufst du beispielsweise über viele kleine Steine, die deine Sohle enorm strapazieren oder sogar zu Löchern führen können.

Witterungsbedingungen: Drehst du deine Laufrunde regelmäßig im Regen (solltest du in jedem Fall mal probieren!) kann das dazu führen, dass deine Schuhe schneller abnutzen, da das Material ermüdet. Aber auch Laufen bei Hitze und direkte Sonneneinstrahlung können die Materialien ausbleichen und brüchig machen.

Da wir das Wetter leider schlecht beeinflussen können, müssen wir diese Punkte wohl so hinnehmen.

Schuhspezifische Faktoren

Etwas anders sieht es bei den schuhspezifischen Faktoren aus. Vom Kauf deines Laufschuhs bis zur richtigen Pflege kannst du die Lebensdauer deiner Lieblingstreter enorm verkürzen – oder eben verlängern! Besonders berücksichtigen solltest du dabei die folgenden drei Punkte:

Material und Bauweise: Die Qualität der Materialien und die Art der Konstruktion spielen eine wesentliche Rolle bei der Haltbarkeit von Laufschuhen. Hochwertiges Material und eine gute Verarbeitung können die Lebensdauer erheblich verlängern. Investiere also lieber ein paar Euro mehr in gute Schuhe – sonst zahlst du schnell doppelt!

Dämpfungssysteme: Unterschiedliche Marken und Modelle verwenden verschiedene Dämpfungstechnologien. Einige sind dafür konzipiert, länger haltbar zu sein, während andere auf maximale Performance bei geringerer Lebensdauer ausgelegt sind.

So sind Carbon-Laufschuhe zum Beispiel schon nach wesentlich weniger Kilometern abgelaufen als Stabilschuhe. Frage daher beim Kauf im Fachgeschäft gerne direkt nach einem langlebigen Modell, wenn du nicht ständig die Laufschuhe wechseln möchtest. Und übrigens: Carbon-Schuhe sind für die meisten Hobbyläufer sowieso ungeeignet.

Pflege und Wartung: Mit den lieben Laufschuhen ist es wie mit allem im Leben: Was man behalten möchte, das pflegt man. Reinige und trockne deine Schuhe daher – falls nötig – nach dem Laufen ordentlich und vermeide zu starke Hitze oder direkte Sonneneinstrahlung, wenn du die Schuhe gerade nicht nutzt. Auf diese Weise hast du wesentlich länger etwas von ihnen.

Woran erkennt man abgetragene Laufschuhe?

Du weißt jetzt, welche Faktoren das Abnutzen deiner Laufschuhe begünstigen. Wichtig ist aber auch zu erkennen, wann ein Schuh abgenutzt ist und du ihn nicht mehr verwenden solltest. Nur so kannst du Verletzungen vermeiden und sicherstellen, dass du beim Laufen die Unterstützung bekommst, die du benötigst!

Wenn du mindestens einen der nachfolgenden Punkte bei deinen Laufschuhen feststellst, solltest du schon über ein neues Paar nachdenken. Treffen mehr als zwei Aspekte auf deine Schuhe zu, führt der nächste Weg nur noch ins Fachgeschäft deines Vertrauens!

Abgenutzte Laufschuhe hängen an einem Kleiderbügel

1. Abgenutzte Sohle

Verschleißmuster: Ein ungleichmäßiger Verschleiß auf der Außensohle, besonders im Bereich der Ferse und des Vorfußes, kann ein Hinweis darauf sein, dass die Schuhe ausgedient haben. Außerdem kann dir der Ort einen Hinweis auf einen ungünstigen Laufstil geben.

Sind deine Laufschuhe zum Beispiel immer nur innen abgenutzt, scheinst du von Überpronation betroffen zu sein. Sprich‘ das am Besten beim nächsten Laufschuhkauf mit an.

Verminderte Traktion:
Wenn die Außensohle glatt wird und ihre ursprüngliche Textur verliert, verringert sich der Halt, was das Rutschrisiko erhöht. Insbesondere in der kalten und nassen Jahreszeit kann das schnell zu Verletzungen führen.

2. Ermüdung des Dämpfungsmaterials

Härteres Gefühl: Wenn die Zwischensohle, die für die Dämpfung zuständig ist, nicht mehr so federnd ist wie zu Beginn und hart oder komprimiert wirkt, hat das Material seine Dämpfungseigenschaften verloren. Das kann sich negativ auf deine Gelenke auswirken und zu Schmerzen führen.

Sichtbare Falten: Tiefe Falten oder Risse in der Zwischensohle sind ein deutliches Zeichen dafür, dass das Dämpfungsmaterial ermüdet ist. Jetzt solltest du nicht mehr lange warten, bis du deine Laufschuhe wechselst.

3. Beschädigungen am Obermaterial

Risse oder Löcher: Okay, das ist offensichtlich. Wenn das Obermaterial, besonders um den Vorfuß oder die Zehenbox, beschädigt ist oder Risse und Löcher aufweist, bietet der Schuh nicht mehr den notwendigen Schutz und Halt. Außerdem kann es zu unangenehmem Scheuern oder Reizungen am Fuß kommen.

Ablösung von Sohle und Obermaterial: Wenn sich die Sohle vom Obermaterial zu lösen beginnt, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass die Schuhe ersetzt werden müssen. Eigentlich logisch, oder? Das sollte bei guten Laufschuhen und entsprechender Pflege allerdings nicht allzu schnell passieren.

Laufschuhe mit Löchern im Obermaterial

4. Instabilität und fehlender Halt

Veränderte Passform: Wenn der Schuh nicht mehr so gut sitzt wie früher und sich locker oder instabil anfühlt, kann dies auf eine Abnutzung der Struktur zurückzuführen sein.

Schmerzen oder Unbehagen: Auftretende Schmerzen in Füßen, Knien, Hüften oder dem Rücken können darauf hindeuten, dass die Schuhe nicht mehr die notwendige Unterstützung oder Dämpfung bieten. Das gilt insbesondere dann, wenn du dir die Schmerzen nicht durch ein verändertes Trainingsverhalten erklären kannst.

5. Verändertes Laufgefühl

Müdigkeit und verlängerte Regeneration: Wenn du merkst, dass deine Beine oder Füße nach Läufen müder sind als üblich oder du deutlich mehr Zeit zur Erholung benötigst, könnte dies auf die abgenutzten Schuhe zurückzuführen sein. Höre also immer genau auf deinen Körper und nimm‘ Signale Ernst.

So erhöhst du die Lebensdauer deiner Laufschuhe

Wie wir gesehen haben, gibt es eine ganze Menge Faktoren, die zur schnellen Abnutzung der geliebten Laufschuhe führen können. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Du kannst mit der Beachtung ein paar einfacher Dinge dafür sorgen, dass du wesentlich länger Spaß an deinen treuen Begleitern hast! Hier die wichtigsten Tipps und Tricks:

Verwende mehrere Paare für dein Lauftraining

Durch den Wechsel zwischen zwei oder mehr Paaren von Laufschuhen kann sich jedes Paar zwischen den Läufen erholen, was insbesondere der Zwischensohle zugutekommt. Dies hilft, die Materialermüdung zu reduzieren. Drei Paar Laufschuhe, die parallel verwendet werden, halten insgesamt länger, als drei Paar Schuhe, die nacheinander alleine benutzt werden.

Außerdem gewöhnt sich dein Bewegungsapparat so nicht an ein bestimmtes Modell. Das hilft dabei, den ohnehin schon monotonen Bewegungsablauf beim Joggen etwas abzufedern und deine Muskulatur zu trainieren.

Geeignete Schuhe für unterschiedliche Bedingungen

Würdest du mit klobigen Wanderschuhen am Strand spazieren? Wahrscheinlich nicht. Warum dann also Straßenlaufschuhe bei Schlamm und Schotter anziehen? Wenn du für deine Laufrunden öfter das Gelände wechselst, lege dir für jedes Terrain passende Schuhe zu.

Trail-Laufschuhe für raues und unebenes Gelände und Straßenlaufschuhe für glattere Oberflächen können dir helfen, den Verschleiß der Schuhe zu minimieren. Läufst du nur sehr selten Trails und größtenteils auf der Straße, würden wir dir zwei Paare für die Straße und eines für das Gelände empfehlen.

Richtige Pflege und Lagerung

Halte deine Schuhe (möglichst) sauber und trockne sie richtig, wenn sie nass werden. Vermeide dabei aber bitte direkte Hitzequellen wie Heizkörper oder direktes Sonnenlicht, da diese das Material beschädigen können. Und – um Gottes Willen – bitte nutze nicht den Trockner!

Laufschuhe nicht in der Waschmaschine waschen

Entferne stattdessen die Einlegesohlen, ziehe die Lasche so weit wie möglich heraus und stopfe die Schuhe mit Zeitungspapier aus. Wechsle das Papier bei Bedarf nach ein paar Stunden aus.

Wenn du mehrere Paare Laufschuhe hast, brauchst du auch nicht ungeduldig werden und kannst deinen Schuhen die Zeit geben, die sie benötigen, um natürlich zu trocknen.

Das Gleiche gilt übrigens auch für die Waschmaschine. Laufschuhe sollten immer per Hand gewaschen werden, da die empfindlichen Nähte und Stoffe sich sonst verziehen oder porös werden könnten.

Laufschuhe sind zum Laufen da

Klingt kleinlich, ist aber wahr: Benutze deine Laufschuhe nur zum Laufen. Trägst du sie auch für alltägliche Aktivitäten oder andere Sportarten, kann das zu vorzeitigem Verschleiß führen und die Haltbarkeit durchaus beeinflussen. Das heißt nicht, dass du deine Schuhe nie für andere Dinge tragen sollst. Du solltest dir dann nur bewusst sein, dass sie eben schneller abnutzen.

Überprüfe deine Schuhe regelmäßig

Checke regelmäßig den Zustand deiner Schuhe auf Anzeichen von Verschleiß und achte dabei besonders auf die Sohle und das Dämpfungsmaterial. Das gilt besonders, wenn du Schmerzen oder Unwohlsein in Gelenken oder Muskeln bemerkst. Ein rechtzeitiger Ersatz kann nämlich nicht nur die Lebensdauer deiner Laufschuhe verlängern, sondern auch Verletzungen vorbeugen.

Achte auf ein gesundes Körpergewicht

Auch wenn wir von Idealen und Schönheitsnormen nicht viel halten – ein gesundes Körpergewicht kann, neben zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen, auch den Druck auf die Schuhe verringern und somit den Verschleiß minimieren. Du sollst deshalb jetzt keine Crash-Diät anfangen.

Achte einfach auf eine gesunde Ernährung und mache dir bewusst, dass ein sehr hohes Gewicht eine zusätzliche Belastung für deinen Bewegungsapparat und deine Laufschuhe darstellt.

Lasse dich im Fachgeschäft beraten

Eine professionelle Laufanalyse kann helfen, den idealen Schuhtyp für deinen Laufstil und deine Anforderungen zu finden. So wird dein Schuh gleichmäßiger abgenutzt und passt auch sicher zu deinem Trainingsverhalten. Dadurch hast du nicht nur länger was von den Schuhen, du verletzt dich auch weniger wahrscheinlich und hast einfach mehr Spaß an deinen Laufrunden. Eine Investition, die sich definitiv lohnt!

Die richtige Balance finden

Indem du diese Tipps befolgst, kannst du nicht nur die Lebensdauer deiner Laufschuhe verlängern, sondern auch deine Laufleistung und -sicherheit verbessern. Win-Win also! Achte aber darauf, dass du ein Gleichgewicht zwischen der Maximierung der Lebensdauer und dem rechtzeitigen Austausch der Schuhe findest. Kein Laufschuh hält ewig und irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du dich von deinen Lieblingen trennen musst.

Tipp: Tracke deine gelaufenen Kilometer und behalte den Überblick!

Damit du nicht raten musst, wie viele Kilometer du mit dem jeweiligen Paar bereits gelaufen bist, empfehlen wir dir, die zurückgelegte Strecke je Schuh festzuhalten.

Das geht entweder ganz Old-School manuell in einem Notizheft, oder inzwischen auch sehr gut in den Apps der meisten Laufuhr-Hersteller wie beispielsweise Garmin. Auch in Lauf-Apps wie Strava kannst du einen virtuellen Schuh hinzufügen und weißt so immer Bescheid, wie viele Kilometer deine Laufschuhe bereits auf dem Buckel haben!

Und was machst du mit den alten Laufschuhen?

Abgenutzte Laufschuhe müssen nicht zwangsläufig weggeworfen werden; es gibt mehrere sinnvolle Möglichkeiten, sie weiterhin zu verwenden.

Du könntest beispielsweise Recycling- und Spendenprogramme unterstützen. Viele Organisationen sammeln alte Laufschuhe, um sie für wohltätige Zwecke aufzubereiten oder in Entwicklungsländern zu verteilen.

Diese Schuhe können für Menschen, die keine Schuhe haben, noch von großem Nutzen sein. Achte darauf, Organisationen zu wählen, die speziell solche Spenden akzeptieren. Und gib‘ auch dort nur Schuhe ab, die noch in gutem Allgemeinzustand sind.

Alternativ eignen sich abgenutzte Laufschuhe auch hervorragend für Gartenarbeit oder andere Tätigkeiten, bei denen du deine guten Schuhe nicht verschmutzen möchtest. So sparst du etwas Geld und musst dich nicht unbedingt sofort von deinen Lieblingsschuhen trennen.

Laufschuhe bei der Gartenarbeit

Bevor du deine abgenutzten Laufschuhe in Zukunft also wegwirfst, denke doch noch einmal nach, ob du sie noch irgendwie anderweitig sinnvoll verwenden kannst. Möglichkeiten dazu kennst du ja jetzt!

Wie sind deine Erfahrungen zum Thema?

Zum Abschluss würde uns jetzt noch interessieren, wie oft du eigentlich deine Laufschuhe wechselst? Hast du da einen bestimmten Rhythmus oder machst du es vom Gefühl abhängig? Schreib‘ es uns doch gerne in die Kommentare!

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